Sumpfmeise
Eine Art der Graumeisen, Auch bekannt als Glanskop Wissenschaftlicher Name : Poecile palustris Gattung : Graumeisen
Sumpfmeise, Eine Art der Graumeisen
Auch bekannt als:
Glanskop
Botanische Bezeichnung: Poecile palustris
Gattung: Graumeisen
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Beschreibung
Die Sumpfmeise ist ein Singvogel, der - anders als sein Name vermuten lassen würde - meistens in Laub- und Mischwäldern anzutreffen ist. Von Vorteil ist viel vorhandenes Totholz, in dem sie sich Höhlen einrichtet. Wenn sie genügen Samen findet, versteckt sie einen Teil des Futters als Vorrat zwischen Rinden und im Moos.
Größe
12 cm
Lebenserwartung
10 Jahre
Ernährungsgewohnheiten
Die Nahrungszusammensetzung der Sumpfmeise ändert sich mit der Jahreszeit. Während im Frühjahr und Sommer bevorzugt Insekten und Spinnentiere gefressen werden, stellen Sämereien ab dem Spätsommer einen Großteil der Nahrung dar und sind vor allem im Herbst und Winter wichtig. Zu den als Nahrung festgestellten Insekten zählen neben Zwei-, Haut- und Netzflüglern, Stein- und Köcherfliegen, Wanzen, Käfern und Ohrwürmern auch besonders kleine Beutetiere wie Springschwänze und Pflanzenläuse. Bei den Schmetterlingen spielen hauptsächlich die Raupen eine größere Rolle – vor allem als Nestlingsnahrung. Bei Gradationen kann diese auch überwiegend aus Blattläusen bestehen. Auch Webspinnen, Milben und Weichtiere gehören zum Nahrungsspektrum. Sämereien sind für die Sumpfmeise wichtiger als für andere Meisenarten. Dazu zählen Samen von Gräsern, Kräutern und Stauden, besonders im Winter aber auch härtere Baumsamen und Nußfrüchte wie beispielsweise Bucheckern. Aus Beeren wie beispielsweise denen von Geißblatt, Holunder oder Eberesche werden eher die Samen herausgeschält, als das Fruchtfleisch verzehrt. Gelegentlich werden aber auch größere Früchte wie beispielsweise Kernobst angepickt. Eine geringere Rolle als Sämereien spielen Blüten, Weidenkätzchen und Knospen, Pollen und Baumsaft, können aber zeitweise auch als Nahrung von Belang sein. Die Nahrung wird vor allem in Bäumen und Sträuchern gesucht, wo die Sumpfmeise bevorzugt in mittlerer und niedrigerer Höhe vom Stammbereich bis hin zu den äußeren Zweigen anzutreffen ist. Sie ist aber nicht wie Blau- und Schwanzmeise auf den äußeren Kronenbereich spezialisiert. Vor allem ab Sommer suchen Sumpfmeisen zum Sammeln von Sämereien auch vermehrt die Krautschicht auf und im Herbst und Winter den Boden ab. Sumpfmeisen betreiben das ganze Jahr über, vermehrt aber im Herbst, Vorratshaltung und verstecken Samen oder tote Insekten in Rindenspalten, unter Moos und Flechten, am Boden oder in dichtem Pflanzenwuchs. Bei der Sammeltätigkeit werden auch stetige, etwas weitere Nahrungsflüge von bis zu 80 m in Kauf genommen. Sumpfmeisen können dabei bis zu drei Samen gleichzeitig transportieren. Sie wählen, verteilen und variieren die Verstecke so geschickt, dass sie nicht einfach von potentiellen Dieben nach einem Suchmuster erraten und aufgefunden werden können. Bis zu mehrere hundert Samen können pro Tag versteckt und innerhalb von einem oder wenigen Tagen wieder zu einem großen Teil geborgen werden. Ein Teil wird – häufig über Nacht – von Kleinnagern „entwendet“. Das Verhalten ist vermutlich eine Strategie um kurzfristig Nahrungsknappheit zu überstehen und somit eine Alternative zum aufwändigen Aufbau und der Unterhaltung von Fettreserven.
Lebensraum
Die Sumpfmeise besiedelt bevorzugt abwechslungs- und grenzlinienreiche Laubwälder oder laubholzreiche Mischwälder, die einen großen Altholzbestand, ausreichend Totholz und lichten Unterwuchs aufweisen. In Mitteleuropa kommt sie typischerweise in Mischwäldern aus Eichen und Buchen, aber auch in Au- und Bruchwäldern, Feldgehölzen, auf Obstanbauflächen, in Parks, größeren Gärten mit altem Baumbestand oder auf Friedhöfen vor. In reinen Nadel- oder Buchenwäldern ist sie meist nur selten oder in Randbereichen zu finden. Wenn die Art auch in Ostasien stellenweise in Röhrichtsümpfen vorkommt, so ist doch der Name „Sumpfmeise“ irreführend, denn sie ist keineswegs an sumpfige Habitate gebunden. Zwar erreicht sie in feuchten Wäldern hohe Siedlungsdichten, aber allzu nasse Standorte werden – ebenso wie zu trockene oder nährstoffarme – gemieden. Ist die Weidenmeise in den Gehölzen und halboffenen Landschaften der Flussniederungen meist häufiger, so überwiegt die Sumpfmeise in den geschlossenen Waldformen der Niederungen und des Hügellandes. Sie ist im Unterschied zur Weidenmeise bisweilen in geeigneten Habitaten auch innerhalb von Städten zu finden. Am Südrand der Verbreitung besiedelt die Sumpfmeise in Europa die mediterran geprägten Eichen- (z. B. Pyrenäen-Eiche), Buchen- und Kastanienwälder. In der Taiga Südsibiriens und Sachalins ist sie in flussnahen Wäldern aus Pappeln, Birken, Weiden und Traubenkirsche, jedoch kaum im Nadelwald zu finden. Die Sumpfmeise kommt vorwiegend in Niederungen und im Hügelland vor, jedoch reicht die Höhenverbreitung zum Teil bis auf 1400 m in den Alpen, auf 2200 m am Olymp, auf 1200 m im Altai und auf 1400 m auf Hokkaido. Im nordöstlichen China und Korea besiedelt sie Höhen zwischen 650 und 2100 m. Außerhalb der Brutzeit ist die Art bezüglich der Habitate weniger wählerisch. Man kann sie dann auch oft in Nadelwäldern oder in Hecken in der offeneren Landschaft antreffen. Sie besucht auch oft Futterstellen in Waldrandnähe.
Ernährungsform
Insektenfressend
Häufig gestellte Fragen
Migrationsübersicht
Die Sumpfmeise ist ein Standvogel mit hoher Reviertreue. Selbst nördliche Populationen scheinen weitgehend in den Brutgebieten zu verbleiben. Zu einem geringen Maße sind in Russland und Ostasien lokal Wanderbewegungen im Herbst und im Frühjahr festzustellen, jedoch kommen keine größeren Evasionen wie bei anderen Meisenarten vor. Von südlich der Brutverbreitung gibt es nur sehr wenige Nachweise. Auch Dismigrationen von Jungvögeln nach der Brutzeit finden nur recht eingeschränkt und meist über kurze Distanzen statt. So wanderten in Großbritannien nur 1 % der Vögel über 50 km. Als Irrgast wurde die Art auf Korsika, in Irland und in Finnland festgestellt.
Allgemeine Infos
Verhalten
In gemischten Wintermeisenherden sind selten mehr als ein oder zwei Sumpfmeisen vorhanden, und Gruppen dieser Art allein sind selten. Seine Leistungen in den Büschen und Zweigen sind genauso ordentlich und beweglich wie die anderer Titten; es hängt oft kopfüber an einem Bein.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet der Sumpfmeise umspannt die gemäßigte Zone der Paläarktis, weist aber im Bereich des Urals und des westlichen Sibiriens eine fast 2000 km weite Lücke auf. Das westpaläarktische Teilareal deckt sich auffällig mit der Verbreitung der Rotbuche, geht aber im Norden und Osten darüber hinaus. Die Art kommt damit im kompletten Bereich der Eichen-Mischwälder vor. Es reicht im Nordwesten bis nach Wales und Mittelengland, im Westen bis an die französische Atlantikküste und im Südwesten bis auf die Iberische Halbinsel. Im Mittelmeerraum erstrecken sich die Vorkommen entlang der französischen Mittelmeerküste, umfassen die Appenninhalbinsel und Sizilien sowie große Teile der Balkanhalbinsel. Südlich und östlich des Schwarzen Meeres kommt die Art in Nordanatolien und im westlichen Kaukasus vor. Nordwärts reicht das Areal bis Südskandinavien und in Norwegen teils noch ein Stück entlang der Fjordküste sowie über das Baltikum. Ostwärts erstreckt es sich schmal auslaufend bis zum südlichen Ural. Das ostpaläarktische Teilareal reicht vom westlichen Altai bis nach Sachalin und auf die südwestlichen Kurileninseln Iturup, Kunaschir und Schikotan. In Japan kommt die Art auf Hokkaido vor. Die Nordgrenze der Verbreitung verläuft über Krasnojarsk und Irkutsk durch Transbaikalien bis zum Amur, die Südgrenze entlang des südlichen Altai und des Mongolischen Altai, des Südens von Changai und Chentii durch den Norden der Mongolei. Am Ostchinesischen Meer erstrecken sich die Vorkommen südwärts bis Jiangsu sowie über Korea.
Arten-Status
Nicht global bedroht.
Photo By Cameraman , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Sperlingsvögel Familie
Meisen Gattung
Graumeisen Species
Sumpfmeise