Große sackflügelfledermaus
Eine Art der Sackflügelfledermäuse Wissenschaftlicher Name : Saccopteryx bilineata Gattung : Sackflügelfledermäuse
Große sackflügelfledermaus, Eine Art der Sackflügelfledermäuse
Botanische Bezeichnung: Saccopteryx bilineata
Gattung: Sackflügelfledermäuse
Inhalt
Beschreibung Allgemeine Infos
Photo By Juliana Tabares Medina , used under CC-BY-SA-3.0 /Cropped and compressed from original
Beschreibung
Die große Sackflügelfledermaus ist mit einer Gesamtlänge von 74 mm und einem Gewicht von bis zu 9,3 g die größte Art ihrer Gattung, wobei die Weibchen schwerer sind als die Männchen (sexueller Dimorphismus). Die Fellfarbe der großen Sackflügelfledermaus ist schwarz bis dunkelbraun mit zwei hellen gewellten Streifen auf dem Rücken, die von der Schulter über den ganzen Rumpf reichen. Der Bauch ist in der Regel heller als das Rückenfell. Die Schwanzflughaut ist bis zum Schwanzansatz leicht behaart. Die Männchen der großen Sackflügelfledermaus besitzen fleischige Taschen in ihrer Flughaut, die mit einer stark riechenden Flüssigkeit gefüllt ist. Bei den Weibchen sind diese Taschen nur rudimentär vorhanden. Bei ausgewachsenen, geschlechtsreifen Männchen ist die Tasche fleischfarben, während junge Männchen dunkle Taschen besitzen. Die Große Sackflügelfledermaus unterscheidet sich von anderen Vertretern ihrer Gattung durch ihre Größe, dem dunklen Fell und der klaren farblichen Abtrennung der hellen Streifen gegenüber dem Rest des Fells. Die große Sackflügelfledermaus wird oft mit der Nasenfledermaus (Rhynchonycteris naso) verwechselt. Diese besitzt jedoch keine Flügeltaschen und ist an den Armen behaart. Zudem ist die Schnauze der Nasenfledermaus verlängert. Fledermäuse, die über Flüssen in einer vertikalen Linie an Baumstämmen hängen und zwei Streifen auf dem Rücken aufweisen sind meistens Nasenfledermäuse und keine Sackflügelfledermäuse.
Größe
7 - 8 cm
Lebensraum
Regenwald, große Bäume
Ernährungsform
Insektenfressend
Allgemeine Infos
Verhalten
Die weiblichen großen Sackflügelfledermäuse sind den Männchen körperlich überlegen, weshalb eine Kopulation nicht erzwungen werden kann. Die Weibchen wählen sich ihre Geschlechtspartner aus. Generell haben Haremmännchen einen höheren Reproduktionserfolg als periphere Männchen. Jedoch schaffen es auch Männchen ohne Harem Jungtiere zu zeugen. Zudem kann sich ein Männchen nicht die komplette Vaterschaft der Jungtiere seines Harems sichern. Das Paarungssystem der großen Sackflügelfledermaus zeigt daher Ähnlichkeiten eines Leks, in dem mehrere Männchen innerhalb einer Kolonie ständig um die Weibchen werben. Männliche Sackflügelfledermäuse zeigen dabei ein komplexes Balzverhalten, das unter anderem aus einem energetisch aufwendigen Schwirrflug besteht. Das Männchen schwirrt dabei vor dem Weibchen seines Harems mit geöffneten Flügeltaschen. Gleichzeitig werden die Flügel so bewegt, dass der Duft der Tasche dem Weibchen zugefächelt wird. Solche Schwirrflüge sind energieaufwendig, da während des Fächelns gleichzeitig kein Auftrieb erzeugt werden kann und die Männchen ein mühsames Flugmanöver anwenden müssen, um in der Luft an derselben Position stehen zu bleiben. Die Dauer des Schwirrfluges könnte daher dem Weibchen als Hinweis für die allgemeine Qualität des Männchens dienen. Der Duft in den Flügeltaschen wird von den Männchen aktiv angemischt. Dabei reinigt das Männchen jeweils am späteren Nachmittag die Taschen mit Speichel und Urin. Nach der Reinigung der Taschen befördern die Männchen Sekrete aus der Geschlechtsregion in die Tasche. Zusammen mit Sekret aus den Gesichtsdrüsen mischen die Männchen so einen individuellen Duft, der sehr wahrscheinlich eine entscheidende Rolle bei der Wahl durch die Weibchen spielt. Chemische Analysen ergaben, dass sich der Duft ausgewachsener Männchen aus 185 Substanzen zusammensetzt. Obwohl die Schwesterart Saccopteryx leptura ebenfalls Duft zur Balz verwendet, unterscheidet sich dessen Zusammensetzung wesentlich von der der großen Sackflügelfledermaus. Experimente haben zudem gezeigt, dass die Weibchen aktiv zwischen dem Duft der eigenen und der Schwesterart unterscheiden können. Es wird angenommen, dass der Duft Informationen zum Beispiel über den Gesundheitszustand des Männchens enthält, aufgrund dessen die Weibchen ihre Partnerwahl treffen können.
Verbreitung
Die Verbreitung der großen Sackflügelfledermaus reicht vom Süden Mexikos bis nach Brasilien und Bolivien, wobei sie in der Regel nicht in einer Höhe über 500 m ü. M. vorkommt. Ihr Bestand wird von der IUCN dank der weiten Verbreitung als ungefährdet eingestuft.
Photo By Juliana Tabares Medina , used under CC-BY-SA-3.0 /Cropped and compressed from original
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Säugetiere Ordnung
Fledertiere Familie
Glattnasen-freischwänze Gattung
Sackflügelfledermäuse Species
Große sackflügelfledermaus