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Kiefernsaftlecker

Eine Art der Saftlecker
Wissenschaftlicher Name : Sphyrapicus thyroideus Gattung : Saftlecker

Kiefernsaftlecker, Eine Art der Saftlecker
Botanische Bezeichnung: Sphyrapicus thyroideus
Gattung: Saftlecker
Kiefernsaftlecker (Sphyrapicus thyroideus) Photo By Francesco Veronesi , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original

Beschreibung

Der Kiefernsaftlecker (Sphyrapicus thyroideus) ist eine etwa buntspechtgroße, nordamerikanische Spechtart aus der Gattung der Saftlecker (Sphyrapicus) innerhalb der Unterfamilie der Echten Spechte (Picinae). Der Kiefernsaftlecker ist die größte Art dieser Gattung. Das fragmentierte Verbreitungsgebiet umfasst vor allem montane Regionen im westlichen Nordamerika von British Columbia südwärts bis Südkalifornien und Zentralarizona und dem westlichen New Mexico vor. Wie alle anderen Saftlecker ernährt sich auch der Kiefernsaftlecker überwiegend von Baumsäften; nur während der Brutzeit bevorzugt er Insekten, vornehmlich Ameisen. Die nördlichen und montanen Populationen sind Zugvögel mit Überwinterungsgebieten in den südwestlichen USA und im nördlichen und zentralen Mexiko. In weiten Teilen ihres Verbreitungsgebietes ist die Art nicht selten. Das Artepitheton ist wahrscheinlich von griech. θυρεός hergeleitet und bezieht sich auf den schwarzen Brustschild des Weibchens. Der sehr ausgeprägte Färbungsdimorphismus des Kiefernsaftleckers führte dazu, dass die ersten Beobachter Männchen und Weibchen für unterschiedliche Arten hielten. Obwohl vor allem gegen Ende des vorigen Jahrhunderts starke Bestandsrückgänge zu verzeichnen waren, listet die IUCN die Art, von der zwei Unterarten anerkannt werden, in keiner Gefährdungsstufe.
Größe
23 cm (9 in)
Nistplatz
Höhle
Ernährungsgewohnheiten
Wie bei allen Saftleckern ist die Nahrungszusammenstellung des Kiefernsaftleckers saisonal sehr unterschiedlich. Außerhalb der Brutzeit besteht die Nahrung zu einem Großteil aus Baumsäften und Phloem, im Winter auch aus Früchten und Beeren. Während der Brutzeit und im Winter, wenn die Baumsäfte nicht fließen, ernährt sich die Art vorwiegend von Insekten, insbesondere von Ameisen. Diese stellen auch das Aufzuchtfutter der Jungen dar. Bevorzugte Saftlieferanten sind Pinienarten, vor allem die Gelb-Kiefer. Daneben spielen Douglasien, Küstenkiefern, Jeffreys Kiefern und unter den Laubbäumen Espen eine insgesamt untergeordnetere Rolle, können regional jedoch die wichtigsten Saftbäume sein. In diese Saftbäume schlägt diese Spechtart in konzentrischen Kreisen flache, leicht nach unten geneigte Napflöcher, in denen sich der Baumsaft sammelt. Daneben lösen Kiefernsaftlecker auch großflächig Rinde vom Stamm, um einerseits den austretenden Baumsaft zu gewinnen, andererseits ernähren sie sich auch vom Rindenbast, den sie von der Innenseite der Rindenstücke lösen. Im Herbst und Winter können Früchte und Beeren eine wichtige Nahrungsergänzung darstellen. Besonders begehrt sind die Früchte des Amerikanischen Erdbeerbaums, aber auch Wacholderbeeren, andere Früchte und Beeren und Obst werden aufgenommen. Während der Brutzeit bilden Insekten den wesentlichen Teil der Nahrung, ohne dass jedoch die Aufnahme von Baumsäften völlig eingestellt wird. Diese Ernährungsumstellung beginnt schon in der Vorbrutzeit und betrifft beide Geschlechter. Rossameisen und Waldameisen sind die Hauptbeutetiere; sie bilden auch den Hauptbestandteil der Nestlingsnahrung. Daneben werden verschiedene andere Insekten wie Fliegen, Käfer und Blattläuse erbeutet. Die Art sucht ihre Nahrung vor allem im Stammbereich lebender Bäume. Die Insektenbeute wird von der Stammoberfläche aufgepickt oder durch Stochern aus Ritzen und Spalten geholt. Gelegentlich beutet die Art aber auch Ameisennester am Boden aus. Die Saftlöcher befinden sich ebenfalls bevorzugt im Stammbereich. Oft werden bestimmte Saftbäume über Jahre hinweg aufgesucht.
Lebensraum
Brutstätte sind offene Waldgebiete mit Nadelbäumen, hauptsächlich Ponderosa-Kiefer, Douglasie und Großtanne. Subalpine Tanne und westliche Lärche können ebenfalls wichtige Bestandteile eines guten Lebensraums für diese Vögel sein. Teilweise wandernd, brüten sie im Westen Nordamerikas von Nordmexiko bis nach Britisch-Kolumbien. Sie sind ständige Bewohner in einigen Teilen ihres Verbreitungsgebiets; Zugvögel bilden kleine Herden und können bis nach Zentralmexiko reisen.
Ernährungsform
Insektenfressend

Migrationsübersicht

Die nördlichen Populationen dieser Art sind Zugvögel, die südlichen sind Teilzieher oder verbleiben im Brutgebiet. Vögel höherer Lagen ziehen in tiefer gelegene Gebiete. Kiefernsaftlecker der Unterart S. t. nataliae sind im höheren Maße Zugvögel als die der Nominatform, sie ziehen auch weiter nach Süden. Weibchen beider Unterarten scheinen eine größere Zugbereitschaft zu haben und größere Distanzen zurückzulegen als Männchen. Erste Zugbewegungen beginnen in British Columbia Anfang September, gegen Ende des Monats sind die meisten Brutplätze geräumt. Der Heimzug beginnt früh. In Arizona sind einige Brutplätze bereits Ende Februar wieder besetzt, die meisten im März. In den Nordweststaaten erscheinen die ersten Kiefernsaftlecker Mitte März. Wahrscheinlich ziehen sie in kleinen Gruppen, zumindest werden zur Zugzeit häufig solche beobachtet, zuweilen auch mit Gruppen des Feuerkopf-Saftleckers vergesellschaftet. Die Winterquartiere der ziehenden Populationen liegen südlich der Brutgebiete oder/und in tiefer gelegenen Regionen. Im Süden reichen die Winterquartiere bis nach Baja California und zu den zentralmexikanischen Provinzen Jalisco und Michoacán, ostwärts wurden gelegentlich Überwinterer im südlichen Texas und im südwestlichen Louisiana beobachtet.

Allgemeine Infos

Verbreitung

Die Hauptverbreitungsgebiete der Art liegen in den Rocky Mountains und im Kaskadengebirge. Die Vorkommen in den Rocky Mountains erstrecken sich in einem unterschiedlich breiten Band von Montana und Wyoming südwärts bis Zentralarizona und New Mexico. Die westlichen, dem Pazifik näheren Verbreitungsgebiete beginnen im Norden im südlichen British Columbia und reichen mit einigen Verbreitungslücken südwärts bis Zentralkalifornien. Dazwischen, östlich der Rocky Mountains, vor allem aber westlich und südlich der Kaskadenkette liegen einige Verbreitungsinseln. Die südlichsten bekannten Brutgebiete befinden sich in der Sierra San Pedro Mártir in Niederkalifornien. Kiefernsaftlecker sind Vögel höherer Lagen. Im Norden ihres Verbreitungsgebietes liegen ihre niedrigsten Brutplätze auf etwa 800 Meter, im zentralen und südlichen Teil meist nicht unter 1500 Meter. Die höchstgelegenen wurden auf über 3000 Meter festgestellt. Die Lebensräume der Art bilden vor allem Nadelwälder unterschiedlicher Zusammensetzung, die neben einem ausreichenden Nahrungsangebot stehendes Totholz zur Anlage der Nisthöhlen bieten müssen. In British Columbia sind es vor allem gemischte Tannen-Fichten-Bestände mit einem gewissen Anteil der Westamerikanischen Lärche. Weiter südlich werden Mischbestände mit Douglasien, Küstenkiefern und Gelb-Kiefern besiedelt. Gebiete, in denen einzelne Amerikanische Zitterpappeln eingestreut sind, scheinen besonders attraktiv zu sein. Diese Laubbaumart ist der bevorzugte Höhlenbaum und beeinflusst die Bestandsdichte offenbar wesentlich. Kiefernsaftlecker besiedeln vor allem Hochtäler, weniger häufig Kamm- oder Hanglagen. Während der Zugzeit rasten die Spechte in unterschiedlich zusammengesetzten Wäldern, flussbegleitenden Gehölzen und Hainen. Den Winter verbringen sie vor allem in Kiefern-Eichen- und Eichen-Wacholder-Beständen. Im Allgemeinen halten sich Kiefernsaftlecker im Winter in niedrigeren Lagen auf als während der Brutzeit, wobei die Männchen meist die etwas höheren Bereiche bevorzugen. Nur in den südlichsten Überwinterungsgebieten werden auch während der Wintermonate Höhenlagen über 3000 Meter, insbesondere in Eichen-Kiefern-Beständen, aufgesucht.

Arten-Status

Das Verbreitungsgebiet der Art ist mit 649.000 km² mit Abstand das kleinste aller vier Saftleckerarten. Auch der geschätzte Gesamtbestand von 300.000 adulten Individuen ist der kleinste der Gattung. Laut IUCN liegen jedoch derzeit keine Gründe vor, die Art in eine Gefährdungsstufe einzustufen. Laut BBS (North American Breeding Bird Survey) waren von 1984 bis 1993 im gesamten Verbreitungsgebiet innerhalb der USA zum Teil signifikante Bestandsrückgänge zu verzeichnen, deren Gründe vor allem im modernen Forstmanagement und in Maßnahmen zur Eindämmung von Waldbränden vermutet werden. Allerdings beruhten diese Angaben auf sehr kleinen, stichprobenartigen Untersuchungen. Insgesamt scheint der Kiefernsaftlecker in seinem gesamten Verbreitungsgebiet eine relativ häufige Spechtart zu sein.
Kiefernsaftlecker (Sphyrapicus thyroideus) Kiefernsaftlecker (Sphyrapicus thyroideus) Photo By Francesco Veronesi , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original

Scientific Classification

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