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Waldkauz

Eine Art der Waldkäuze
Wissenschaftlicher Name : Strix aluco Gattung : Waldkäuze

Waldkauz, Eine Art der Waldkäuze
Botanische Bezeichnung: Strix aluco
Gattung: Waldkäuze
Waldkauz (Strix aluco) Photo By Mike Prince , used under CC-BY-2.0 /Cropped and compressed from original

Beschreibung

Beim Waldkauz handelt es sich um eine mittelgroße Eule, die eine der häufigsten Arten in Mitteleuropa darstellt. Im Jahr 2017 wurde er zum Vogel des Jahres Deutschlands gekürt. Seine Küken zieht er in Höhlen, Mauerlöchern und Dachböden auf. Er ist auf stark strukturiertes Gelände angewiesen. Schon Shakespeare zitierte den Ruf des Waldkauzes, der noch heute oft zur Signalisierung von Nachtstimmung in Filmen benutzt wird.
Größe
39 cm
Lebenserwartung
18 Jahre
Nistplatz
Höhle
Ernährungsgewohnheiten
Der Waldkauz ist vorwiegend nachtaktiv. Den Tag verbringt er meist in schützender Deckung, die er nur bei Störung oder extremer Kälte verlässt. Seine Aktivitätsphase beginnt etwa zu dem Zeitpunkt der Dämmerung, in dem für die meisten Menschen das Farbsehen in freier Natur endet. Das Brutgebiet ist gewöhnlich im Jagdgebiet integriert. Die Größe des Jagdgebietes schwankt in Abhängigkeit davon, wie strukturreich das Gebiet ist, wie zahlreich Beutetiere vorkommen und ob eine entsprechende Anzahl von Ansitzwarten zur Verfügung steht. Die Reviere können daher nur acht bis zwölf Hektar groß sein, aber auch ein Gebiet von 65 bis 75 Hektar umfassen. Ein Waldkauz nutzt ein einmal erobertes Revier gewöhnlich für den Rest seines Lebens. Die Vertrautheit mit dem Revier ist eine wesentliche Voraussetzung, um auch bei Bestandsschwankungen der jeweils wichtigsten Beutetiere zu überleben. Die Jagd erfolgt meist im nahezu lautlosen Suchflug entlang von Waldrändern oder Wegen sowie waldnahen Wiesen und Feldern. Vernimmt er die leisen Pfiffe der Mäuse, reagiert er darauf meist mit einem abrupten Richtungswechsel und fliegt in Richtung der Lautquelle. Bleibt die Flugjagd erfolglos, fliegt er meist Ansitzwarten an, die ihm einen Überblick über beutereiche Stellen seines Reviers ermöglichen. Diese Ansitzwarten befinden sich häufig nur fünfzig bis siebzig Zentimeter über dem Erdboden. Auf diesen Ansitzwarten verharrt er bis zu einer Stunde. Häufig würgt er in dieser Zeit seine Gewölle aus. Ansitz- und Flugjagd wechseln sich meist mehrfach in der Nacht ab. Der Nahrungsbedarf eines Waldkauzes beträgt etwa 60 bis 70 Gramm täglich. Das entspricht etwa vier Feldmäusen. Die Jagdzeit endet mit der Morgendämmerung. Das Nahrungsspektrum des Waldkauzes ist sehr breit. Die Zusammensetzung ist vom jeweiligen Angebot an Beutetieren abhängig. In guten Mäusejahren besteht die Nahrung zu einem großen Teil aus Wühlmäusen und Echten Mäusen. Sie können bis zu 75 Prozent des Beutespektrums ausmachen. Der Waldkauz kann Beutetiere schlagen, die seinem Körpergewicht entsprechen. Er schlägt daher auch Kaninchen und Eichhörnchen. In einer britischen Studie zeigte sich, dass in den Sommermonaten Wanderratten eine große Rolle in der Ernährung der Waldkäuze spielen. Vögel machen durchschnittlich etwa 15 Prozent seines Beutespektrums aus. Bei Waldkäuzen, die in urbanen Lebensräumen leben, ist der Anteil an Vögeln in der Nahrung grundsätzlich höher. Untersuchungen haben ergeben, dass im Stadtgebiet von Berlin lebende Waldkauzpopulationen sich zu 70,7 % von Vögeln und zu 29,3 % von Kleinsäugern und Fröschen ernähren. In Ausnahmefällen leben Waldkäuze nahezu ausschließlich von der Vogeljagd. Während der Flugjagd suchen Waldkäuze gezielt die Massenschlafplätze von Kleinvögeln auf und bringen sie durch plötzliches Flügelklatschen zum Auffliegen. Höhlenbrütende Vögel greift er mit Hilfe seiner langen Beine aus der Bruthöhle. In Mitteleuropa hat man bis zu 100 Vogelarten gezählt, die vom Waldkauz geschlagen werden. Dazu zählen Sperlinge und Finken, aber auch Häher, Tauben und Elstern. Daneben werden jedoch praktisch alle im jeweiligen Lebensraum vorhandenen Tiere geeigneter Größe gefressen, also auch Spitzmäuse, Frösche, Fische, Käfer oder Regenwürmer. Regenwürmer ortet der Waldkauz überwiegend akustisch, indem er bis zu zehn Minuten reglos an einer Stelle verharrt. Verlassen die Würmer ihre Gänge, greift er sie mit dem Schnabel und zieht sie vollständig aus ihren Gängen. Hat der Waldkauz eine Maus erbeutet, knetet er diese zwischen den Fängen zunächst durch und verschlingt sie dann im Ganzen mit dem Kopf voran. Größere Beute sowie das Futter für die Nestlinge werden zerkleinert. Verklemmt sich beim Herunterschlingen die Nahrung im Schlund, wird sie mit einem der Fänge wieder herausgeholt.
Lebensraum
Diese Art kommt in weiten Teilen der Iberischen Halbinsel vor, obwohl sie hier nur spärlich verbreitet ist. Die größte Lücke fehlt im Südosten Spaniens (wo sie noch nicht vollständig fehlt). Die Waldkauz kommt auch in ganz England und Schottland vor, kommt aber in einigen weniger gut bewaldeten Gebieten Nordschottlands nicht vor.
Ernährungsform
Fleischfressend

Allgemeine Infos

Verhalten

Die Waldkauz ist im Allgemeinen ziemlich nachtaktiv, ist aber manchmal bei Tageslicht kurz aktiv. Dies ist normalerweise der Fall, wenn junge Menschen gefüttert werden müssen und männliche Eulen möglicherweise bis zu 11 Stunden ununterbrochen aktiv sein müssen, um genügend Beute zu erhalten. Von den drei europäischen Eulen der Gattung Strix ist die gelbbraune bei weitem am wenigsten anfällig dafür, bei Tageslicht aktiv zu sein.

Verbreitung

Der Waldkauz besiedelt in der Paläarktis die Laubwälder und Mischwälder der gemäßigten und der mediterranen Zone bis an den südlichen Rand der borealen Nadelwälder. Die Verbreitung des Waldkauzes ist disjunkt, er kommt in zwei räumlich getrennten Arealen in Europa und Ostasien vor. Das westliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Westeuropa und Nordwestafrika bis nach Iran und Westsibirien. Das kleine östliche Verbreitungsgebiet umfasst die zentralasiatischen Republiken – außer Turkmenistan – sowie Afghanistan und den Norden Pakistans. Daran schließt sich ein Gebiet an, das über den Himalaya bis nach China und Korea reicht und vom nahe verwandten Himalaya-Waldkauz besiedelt ist. Dieser wird in der Literatur teilweise noch als Unterart des Waldkauzes geführt. Der Waldkauz ist in den kälteren Regionen seines Verbreitungsgebietes ein Vogel der Tiefebenen. In Schottland brütet er in Höhenlagen bis zu 550 Meter über NN. In den Alpen kommt er bis in Höhen von 1800 und in der Türkei von 2350 Meter vor. Eine Unterart, die jetzt zum Himalaya-Waldkauz gezählt wird, brütet In Burma noch in Höhenlagen von 2.800 Metern über NN. Waldkäuze sind ausgeprägte Standvögel, die ihr Revier auch im Winter nicht verlassen. Lediglich die Jungtiere wandern in verschiedenen Richtungen ab, sobald sie flügge sind. Die Dispersionszeit der Jungvögel fällt mit der Herbstbalz der Waldkäuze zusammen. Die Elternvögel vertreiben in dieser Zeit den Nachwuchs aus ihrem Revier. Die meisten jungen Waldkäuze siedeln sich meist unweit des Reviers der Elternvögel an. Die Dispersiondistanzen unterscheiden sich je nach geographischer Lage. Während juvenile Waldkäuze in der Schweiz oder Deutschland im Median 6 km dispersieren, so legen juvenile finnische Waldkäuze im Median 17 km bis zu ihrem Brutgebiet zurück. Obwohl der Waldkauz alte Laub- und Mischwälder bevorzugt, ist er auch häufig in Nadelwäldern und in der Kulturlandschaft anzutreffen. Der Waldkauz ist grundsätzlich sehr anpassungsfähig und brütet beispielsweise in der baumarmen Dünenlandschaft der Niederlande auch in Kaninchenhöhlen. Er besiedelt auch urbane Lebensräume. Waldkäuze brüten auch in Parkanlagen, auf Friedhöfen und in Alleen sowie Gärten mit altem Baumbestand. Bleibt er ungestört, brütet er auch in direkter Nähe zum Menschen. Daher kommt es verhältnismäßig häufig zu Bruten in Scheunen oder in den Schornsteinen alter Häuser.

Arten-Status

Das Verbreitungsgebiet des Waldkauzes umfasst mindestens 10 Millionen Quadratkilometer. Großflächige Erfassungen dieser Art sind methodisch schwierig; für die Bestände größerer Areale gibt es nur grobe Schätzungen. Der europäische Bestand umfasste 2006 laut IUCN etwa 500.000 bis 1.000.000 Brutpaare. Der Waldkauz ist in seinem Bestand nicht gefährdet. Es wird auch unterstellt, dass die Bestände in den letzten drei Jahrzehnten stabil geblieben sind. Große Populationen finden sich in Frankreich (100.000 Brutpaare), Spanien (530.000 Brutpaare), Russland (100.000 Brutpaare) und Polen (70.000 Brutpaare). Der Bestand in Deutschland wird auf etwa 64.000 Brutpaare geschätzt. In Belgien, den Niederlanden, Norwegen und der Ukraine hat der Waldkauz sein Verbreitungsgebiet ausgedehnt. Bestandsrückgänge hat man in Finnland, Estland, Italien und Albanien festgestellt.
Waldkauz (Strix aluco) Waldkauz (Strix aluco) Photo By Mike Prince , used under CC-BY-2.0 /Cropped and compressed from original

Scientific Classification

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