Zwergtaucher
Eine Art der Zwergtaucher, Auch bekannt als Dodaars Wissenschaftlicher Name : Tachybaptus ruficollis Gattung : Zwergtaucher
Zwergtaucher, Eine Art der Zwergtaucher
Auch bekannt als:
Dodaars
Botanische Bezeichnung: Tachybaptus ruficollis
Gattung: Zwergtaucher
Photo By Uday.Kumar3675 , used under CC-BY-SA-4.0 /Cropped and compressed from original
Beschreibung
Beim Zwergtaucher handelt es sich um Europas kleinsten Lappentaucher, der stille oder langsam fließende Gewässer bewohnt. Dort begibt er sich auf geschickte Tauchgänge nach Insekten oder Fischen. Zu Beginn der Partnersuche kann man sie dabei beobachten, wie sie spektakuläre Balztänze auf dem Wasser aufführen. Der Zwergtaucher gilt als potenziell gefährdete Art, die besonders mit kalten Wintern zu kämpfen hat.
Größe
29 cm
Lebenserwartung
13 Jahre
Nistplatz
Schwimmend
Ernährungsgewohnheiten
Zwergtaucher sind exzellente Schwimmer und Taucher und verfolgen besonders im Winter auch Fische. Ansonsten leben sie überwiegend von Insekten. Diese picken sie von der Wasseroberfläche oder finden sie in den oberen Wasserschichten. Sie picken sie aber auch von Pflanzen oder schnappen fliegende Insekten. Mehr als andere Lappentaucher fressen sie auch Weichtiere. Daneben fressen sie Amphibienlarven und Fischbrut.
Lebensraum
Der Zwergtaucher siedelt zur Brutzeit bevorzugt an kleineren Stillgewässern oder langsam fließenden Bächen oder Flüssen. In Armenien und in Kasachstan brüten sie auch auf salzigen Seen. Besonders wichtig ist wegen der Störungssensibilität eine ausgeprägte Verlandungszone sowie eine gut ausgebildete Unterwasser- und Schwimmblattvegetation und eine große Dichte an Wasserwirbellosen. Sie meiden in der Regel Gewässer, in denen große Raubfische vorkommen. Außerhalb der Brutzeit nutzen sie sehr unterschiedliche Biotope. Sie sind dann auch an den Küsten, auf großen Seen und Teichen, auf schnell fließenden und daher nicht zufrierenden Flüssen und Bächen anzutreffen.
Ernährungsform
Fischfressend
Häufig gestellte Fragen
Allgemeine Infos
Verhalten
Zwergtaucher zeigen während der Fortpflanzungszeit ein aggressives Verhalten gegenüber Artgenossen, das häufig sowohl während der Paarbildung als auch beim Besetzen der Reviere zu beobachten ist. Dabei können drei Grundformen unterschieden werden. Drohende Zwergtaucher recken ihren Hals gerade nach oben. Die Kopffedern sind dabei aufgestellt, während der Schnabel nach unten weist. Der Schwanz ist aufgestellt und gesträubt. Angreifende Zwergtaucher strecken dagegen den Kopf weit nach vorn. Das dritte Verhaltenselement ist eine Buckelpose, bei der der Kopf zurückgezogen und der Schnabel leicht nach unten geneigt ist. Das Rückengefieder ist gesträubt und die Flügel leicht angehoben. Die eigentliche Balz, die immer auf dem Wasser stattfindet, fällt besonders durch andauerndes Trillern beider Partner sowie durch schnelles Entgegenschwimmen, Parallelschwimmen und ein Tauchen, bei dem sie häufig mit den Füßen demonstrativ Wasser aufspritzen lassen. Daneben gibt es gegenseitiges lautes Scheinverfolgen, Nahrungspräsentieren, ritualisiertes Nestbauen, Präsentieren von Pflanzenmaterial sowie Parallelfliegen. Die Paarung erfolgt auf dem Nest. Das Männchen steigt dabei von hinten auf das liegende Weibchen. Nach der Kopulation geht das Männchen über den Kopf des liegenden Weibchens aufs Wasser oder auf den Nestrand. Danach präsentieren sie sich frontal zueinander, wobei sie langsam den Kopf zu den Seiten wenden oder es folgt ein Präsentieren von Pflanzenteilen.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet reicht von West- und Mitteleuropa über Westasien und Indien bis nach China und Japan sowie über Südostasien nach Neuguinea. Es umfasst außerdem große Teile Afrikas sowie Madagaskar. Das Verbreitungsgebiet umfasst nach Schätzungen der IUCN insgesamt 36,7 Millionen Quadratkilometer. In diesem riesigen Gebiet ist er allerdings nirgendwo übermäßig häufig. In Europa befinden sich besonders große Populationen in Portugal, Großbritannien, Irland, Ungarn, Polen und Rumänien. Das europäische Brutgebiet erstreckt sich jedoch bis zum 63. nördlichen Breitengrad an der atlantischen Küste Norwegen. Sie brüten außerdem im Süden von Finnland und in Estland. Der europäische Bestand gilt als stabil, allerdings kommt es nach strengen Wintern gelegentlich zu Bestandseinbrüchen. Die Bestandserfassung gilt jedoch als schwierig, da Zwergtaucher insbesondere während der Brutzeit ein sehr verstecktes Leben führen. Für die Jahre 1990 und 1991 wurde der Bestand in Deutschland auf 6.400 bis 8.000 Individuen geschätzt. Polen wies in diesem Zeitraum 7.500 bis 10.000 Individuen und Ungarn 9.000 bis 10.000 Zwergtaucher auf. In Abhängigkeit von den Wintertemperaturen ihres Brutareals sind Zwergtaucher Standvögel, Teilzieher oder Zugvögel. Brutvögel Nordeuropas und Zentralrusslands bis Polen und Norddeutschland sind überwiegend Zugvögel. Sie überwintern unter anderem auf dem Schwarzen Meer, dem Mittelmeer und an der Atlantikküste Europas. Dagegen sind ausgesprochene Zugvögel in Mitteleuropa selten. Mitteleuropäische Brutvögel verbleiben typischerweise innerhalb des Brutgebietes und wechseln während der Winterzeit auf nicht zufrierende Gewässer wie beispielsweise Flussläufe oder große Stauseen. Wenn diese Gewässer während eines strengen Winters zufrieren, weichen die Populationen Mitteleuropas etwas nach Süden aus. Vor allem auf den Seen der Schweiz bilden sich dann große Ansammlungen. Am Genfersee sind dann gelegentlich bis zu 6.000 Zwergtaucher versammelt. Bei den afrikanischen Populationen kommt es zu Wanderungen, die von den jahreszeitlichen Regenfällen abhängen.
Arten-Status
Nicht global bedroht.
Photo By Uday.Kumar3675 , used under CC-BY-SA-4.0 /Cropped and compressed from original
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Podicipediformes Familie
Lappentaucher Gattung
Zwergtaucher Species
Zwergtaucher