Haselhuhn
Eine Art der Haselhühner, Auch bekannt als Haselwild Wissenschaftlicher Name : Tetrastes bonasia Gattung : Haselhühner
Haselhuhn, Eine Art der Haselhühner
Auch bekannt als:
Haselwild
Botanische Bezeichnung: Tetrastes bonasia
Gattung: Haselhühner
Inhalt
Beschreibung Allgemeine Infos
Photo By Vladimir Yu. Arkhipov, Arkhivov , used under CC-BY-SA-4.0 /Cropped and compressed from original
Beschreibung
Das Haselhuhn (Tetrastes bonasia, Syn.: Bonasa bonasia) gehört wie das Auerhuhn (Tetrao urogallus) und das Birkhuhn (Lyrurus tetrix) zu den Raufußhühnern (Tetraoninae), einer Gruppe von Gattungen in der Familie der Fasanenartigen (Phasianidae). Es ist ein kleiner scheuer Waldvogel, der sich in strukturreichen Laub- und Mischwäldern heimisch fühlt. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über den nördlichen Teil Eurasiens bis zur japanischen Insel Hokkaidō. Es werden in diesem großen Verbreitungsgebiet mehrere Unterarten unterschieden. Auch auf dem Gebiet Mitteleuropas kommen mehrere Unterarten vor. Der Verbreitungsschwerpunkt des Haselhuhns liegt in Russland. In Mitteleuropa ist das Haselhuhn vergleichsweise selten und in großen Teilen seines früheren Verbreitungsgebietes nicht mehr vorkommend. Da das Haselhuhn ein ausgeprägter Standvogel ist, bleibt eine natürliche Wiederbesiedlung von Regionen aus, selbst wenn diese mittlerweile wieder geeignete Lebensräume bieten. Es gibt daher einige aufwändige Wiederansiedlungsprogramme, um Haselhühner in Teilen Mitteleuropas wieder heimisch zu machen.
Größe
40 cm
Farben
Braun
Schwarz
Grau
Weiß
Lebenserwartung
10 Jahre
Nistplatz
Boden
Ernährungsgewohnheiten
Die Nahrung des Haselhuhns ist überwiegend pflanzlich, wobei die Hauptbestandteile im Jahresverlauf wechseln. Im Frühjahr und Sommer frisst es überwiegend grüne Teile, Blüten und Samen von Stauden und Sträuchern und nutzt dabei eine große Anzahl von Nahrungspflanzen. Im Spätsommer und Herbst nimmt es überwiegend Beeren zu sich. Dagegen frisst es im Spätherbst und Winter sowie im zeitigen Frühjahr die Kätzchen, Knospen und Endtriebe von Laubbäumen und Sträuchern. Im größten Teil des Verbreitungsgebiets sind die wichtigsten Nahrungspflanzen im Winter Birken und Erlen. Tierische Nahrung spielt in der Ernährung der Küken eine wichtige Rolle. Sie fressen zunächst überwiegend Spinnen, Käferlarven, Heuschrecken, Raupen und Ameisen. Ab etwa der dritten Lebenswoche beginnen sie auch kleinere Blätter sowie Samen zu fressen. Erst im Frühherbst besteht kein Unterschied mehr zur Ernährung der erwachsenen Vögel.
Lebensraum
Das Haselhuhn benötigt unterholzreiche Wälder mit einer vielseitigen Artenzusammensetzung und mit einer reichen horizontalen und vertikalen Gliederung. Gute Haselhuhnbiotope weisen Laubbäume, eine nicht zu dichte Kraut-, Hochstauden- und Zwergstrauchschicht, die Beeren als Nahrung anbieten, sowie Dickichte auf. Ungeeignete Habitate sind durchforstete oder dicht geschlossene Altersklassenbestände. Auf Grund des großen Verbreitungsgebietes und ihrer jeweils unterschiedlichen klimatischen Bedingungen besiedelt das Haselhuhn unterschiedliche Waldformen. So ist es im Süden des Urals in reinen Eichenwäldern mit einem reichen Unterwuchs anzutreffen. In den sibirischen Gebirgen besiedelt es dagegen dichte Kiefern-Fichtenwälder. Im gesamten Verbreitungsgebiet ist das Haselhuhn am ehesten in bewaldeten Gebirgsflusstälern anzutreffen, in denen Fichten, Birken und Erlen dominieren. Nur im Süden des Verbreitungsgebietes kommt das Haselhuhn auch in reinen Kiefernwäldern vor, sofern diese einen dichten Unterwuchs an Farnen aufweisen. Im Süden Koreas und auf Hokkaidō kommt es auch in Bambusgrasland vor. Das Haselhuhn ist ein ausgesprochener Standvogel, bei dem es nur kleinräumige Ortsveränderung in Abhängigkeit von Deckungsmöglichkeiten und der Verfügbarkeit von Nahrung gibt. In einer Studie lagen 90 % der Wiederfunde beringter Vögel weniger als 500 Meter vom ursprünglichen Beringungsort entfernt. Die Jugenddispersion beträgt maximal sieben Kilometer. Die Besiedelung von Regionen, die dieser Art wieder geeignete Lebensmöglichkeiten anbieten, finden deswegen gar nicht oder nur sehr langsam statt. Es gibt daher eine Reihe von Ansiedlungsversuchen, darunter im Harz und im Frankenwald in Thüringen. In Regionen wie der südlichen Taiga, in der Haselhühnern Lebensräume finden, die ihren Anforderungen in besonderem Maße entsprechen, kann die Bestandsdichte bis zu 20 Paare pro Quadratkilometer betragen. Typischer ist jedoch eine Bestandsdichte von zehn bis 15 Paaren pro Quadratkilometer. In weniger geeigneten Lebensräumen leben pro Quadratkilometer zwischen 0,5 und 1,5 Brutpaare.
Ernährungsform
Pflanzenfressend
Allgemeine Infos
Verbreitung
Das Haselhuhn bewohnt die Waldgebiete der europäischen und asiatischen Taiga, dringt aber auch bis in die Laubwaldgürtel Eurasiens vor. Die Nordgrenze des Verbreitungsgebietes ist durch die nördliche Grenze geschlossener Nadelwälder bestimmt. Es ist bis zur Südgrenze der Waldzone verbreitet und kommt örtlich auch in der Waldsteppe vor. In Mitteleuropa gibt es nur noch wenige große Vorkommen. Der Verbreitungsschwerpunkt des Haselhuhns liegt hier in den Alpen. Die zweitgrößte mitteleuropäische Population mit 2000 bis 4000 Paaren lebt im Bereich der Nationalparks Bayerischer Wald und Böhmerwald sowie angrenzender Forstgebiete. Aber auch in den Ardennen, im Ösling, in Lothringen, den Vogesen, dem Französischen Jura, den Beskiden, der Tatra und den Waldkarpaten ist das Haselhuhn ein regelmäßiger Brutvogel. Andere natürliche Vorkommen in Mitteleuropa sind sehr klein. In Regionen, wo das Haselhuhn noch vor einigen Jahrzehnten heimisch war, laufen seit den letzten 20 Jahren aufwändige Wiederansiedelungsprojekte.
Arten-Status
Der europäische Bestand beträgt 2,5 bis 3,1 Millionen Brutpaare. Der Verbreitungsschwerpunkt ist Russland, wo zwischen 1,9 und 2,2 Mio. Brutpaare vorkommen, Finnland, wo es zwischen 300.000 und 500.000 Brutpaare gibt, und Schweden mit 80.000 bis 120.000 Brutpaaren. In Mitteleuropa gibt es derzeit 53.000 bis 83.000 Brutpaare. Die wichtigsten mitteleuropäischen Populationen gibt es in Polen, Slowakei und in den Alpen Österreichs und der Schweiz. In der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands von 2015 wird die Art in der Kategorie 2 als stark gefährdet geführt.
Photo By Vladimir Yu. Arkhipov, Arkhivov , used under CC-BY-SA-4.0 /Cropped and compressed from original
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Hühnervögel Familie
Fasanenartige Gattung
Haselhühner Species
Haselhuhn