Bruchwasserläufer
Eine Art der Wasserläufer Wissenschaftlicher Name : Tringa glareola Gattung : Wasserläufer
Bruchwasserläufer, Eine Art der Wasserläufer
Botanische Bezeichnung: Tringa glareola
Gattung: Wasserläufer
Beschreibung
Der Bruchwasserläufer (Tringa glareola) ist ein etwa Handflächengroßer Schnepfenvogel und lebt in Hochmooren, an offenem Wasser und in Sümpfen der Taiga und Tundren. Durch seine geringe Größe und langen Zehen ist er in der Lage über Wasserlilien und Algenrasen auf der Wasseroberfläche zu laufen. Er gilt als vom Klimawandel ausgelösten Lebensraumverlusten besonders betroffen und ist in Deutschland vom Aussterben bedroht.
Größe
20 cm
Farben
Braun
Grau
Weiß
Lebenserwartung
9 Jahre
Ernährungsform
Insektenfressend
Häufig gestellte Fragen
Allgemeine Infos
Verhalten
Bruchwasserläufer sind tagaktiv, allerdings ziehen sie häufig nachts. Dank seiner relativ langen Zehen kann er auch auf schwimmenden Algenrasen sowie Schwimmblättern von Wasserpflanzen laufen. Während der Brutzeit ist der Bruchwasserläufer territorial. Ein Singflug dient der Reviermarkierung und besteht aus flötenden Rufen. Der Bruchwasserläufer kann 9–11 Jahre alt werden.
Verbreitung
Das Brutareal des Bruchwasserläufer erstreckt sich von Schottland und Norwegen bis nach Ostsibirien, Kamtschatka und den Pribylow-Inseln. Der Bruchwasserläufer ist überwiegend ein Langstreckenzieher. Seine Winterquartiere finden sich in den Tropen bis Subtropen der Südhalbkugel. In der westlichen Paläarktis verläuft die Nordgrenze des Winterquartiers entlang der Südküste des Mittelmeers und dem Süden Vorderasiens. Sie ziehen als Breitfrontzieher über Mitteleuropa und Westeuropa in süd-südwestlicher Richtung. Wichtige Rastplätze auf diesem Zug finden sich am Nordrand des Mittelmeers beispielsweise in der Po-Ebene und in der Camargue, wo bis zu 50.000 Individuen beobachtet werden können. Ziehende Vögel sind auch im Ebrodelta zu beobachten. Wetlands International identifiziert als bedeutende Rast-, Überwinterungsquartiere sowie Brutareale sechs europäische Gebiete. Davon liegen vier in Finnland, wobei nur die Feuchtgebiete der Provinz Oulu als Rastplatz während des Zuges eine Bedeutung haben. Bei den übrigen handelt es sich um Gebiete mit einer hohen Dichte an Brutvögeln. Zwei weitere bedeutende Rastplätze liegen in Griechenland und Schweden (Flussmündung des Ume älv). Der Bruchwasserläufer brütet bevorzugt in Hochmooren mit einem geringen Baumbestand sowie an offenem Wasser und in Sümpfen der Taiga und Tundren. Weiter im Osten seines Verbreitungsgebietes ist er auch in dichteren Baumbeständen in Gewässernähe zu beobachten. Auf dem Durchzug und im Winterquartier ist der Bruchwasserläufer sehr viel anpassungsfähiger, er bevorzugt jedoch Süßgewässer. Zu beobachten ist er unter anderem in nahrungsreichen Flachwasserzonen, auf Schlammflächen und überschwemmten Wiesen und an Altwasserarmen von Flüssen.
Arten-Status
Der europäische Gesamtbestand wird auf 350.000 bis 1.200.000 Brutpaare geschätzt. Davon brüten zwischen 75.000 und 750.000 Brutpaare im europäischen Teil Russlands und zwischen 270.000 und 440.000 Brutpaare in Fennoskandinavien. In Mitteleuropa ist die Art nur noch in Polen als Brutvogel vertreten. Dort brüten drei bis fünf Brutpaare. Durch Moorzerstörung ist diese Art in Mitteleuropa bis auf die wenigen Brutpaare in Polen verschwunden und auch in Skandinavien ist der Bestand zurückgegangen. Sie ist in Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie (RL 79/409/EWG) gelistet, so dass zu ihrem Schutz Vogelschutzgebiete auszuweisen sind. Bruchwasserläufer waren noch bis ins 19. Jahrhundert regelmäßige Brutvögel in den Tiefebenen in Nord-Mitteleuropa. Das mitteleuropäische Brutareal reichte von den Niederlanden bis nach Polen. Durch Lebensraumverluste ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es zu einem deutlichen Rückgang der Populationszahlen und Gebietsaufgaben. So war der Bruchwasserläufer als Brutvogel bereits im 19. Jahrhundert aus Mecklenburg-Vorpommern verschwunden. Ab den 1960er Jahren brachen auch die letzten Restpopulationen in Mitteleuropa zusammen. So gingen die Brutbestände in Schleswig-Holstein von 47 Brutpaaren im Jahre 1968 auf fünf Brutpaare im Jahre 1979 zurück. Ursache des Bestandsrückgangs in Mitteleuropa ist eine Zerstörung der Hochmoore durch Entwässerung, industrieller Torfabbau und die Aufforstung von Mooren. Ähnlich wie beim Goldregenpfeifer wird davon ausgegangen, dass auch klimatische Ursachen für den großräumigen Arealverlust verantwortlich sind.
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Charadriiformes Familie
Schnepfenvögel Gattung
Wasserläufer Species
Bruchwasserläufer