Trottellumme
Eine Art der Lummen Wissenschaftlicher Name : Uria aalge Gattung : Lummen
Trottellumme, Eine Art der Lummen
Botanische Bezeichnung: Uria aalge
Gattung: Lummen
Photo By Dumgoyach , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original
Beschreibung
Die Trottellumme (Uria aalge) ist eine von zwei Vogelarten in der Gattung der Lummen (Uria) innerhalb der Familie der Alkenvögel (Alcidae). Sie hält sich nur zur Fortpflanzungszeit an Land auf. Die Art ist zirkumpolar vertreten und brütet in der borealen und subarktischen Region. Unter den rezenten Alkenvögeln ist sie die größte Art. Ihren Namen hat die Trottellumme aufgrund ihres „trottelmäßig“ anmutenden Ganges, da sie im Gegensatz zum Tordalk nicht auf den Zehen, sondern auf ihren Fußwurzeln läuft. Eine etymologische Erklärung leitet den Namen von der französischen Bezeichnung „Guillemot de Troïl“ ab, was zunächst mit Troïl-Lumme übersetzt wurde, woraus sich der Name Trottellumme entwickelte. Große Kolonien finden sich vor allem da, wo kalte und warme Meeresströmungen zusammentreffen. Ihre Brutplätze sind steile Felsklippen mit schmalen Felsbändern oder kleinen Vorsprüngen. Die Anzahl der Unterarten ist strittig. Es werden mindestens fünf, von einigen Autoren aber auch sieben Unterarten unterschieden. Der einzige mitteleuropäische Brutstandort befindet sich auf Helgoland, wo zu Beginn des 21. Jahrhunderts 2600 Brutpaare brüteten. Zwischen Mitte 2015 und Anfang 2016 wurden zehntausende toter Trottellummen an der amerikanischen Westküste und in Alaska angeschwemmt. Aussagen von Forschern zufolge lag der Grund für das Massensterben im Nahrungsmangel infolge hoher Meerestemperaturen. Anfang Februar 2019 gab es ein Massensterben mit mehreren Zehntausenden toten Vögeln, dabei wurden mehrere Tausend Trottellummen an der Nordseeküste der Niederlande angeschwemmt.
Größe
44 cm
Farben
Schwarz
Weiß
Lebenserwartung
32 Jahre
Nistplatz
Klippe
Gelegegröße
1 Ei
Inkubationszeitraum
1 Jungvogel
Anzahl der Jungen
26 - 39 days
Ernährungsgewohnheiten
Die Trottellumme ernährt sich überwiegend von Schwarmfischen wie Hering, Sandaal, Sprotten und Dorsch, die nahe der Wasseroberfläche leben. In arktischen Gebieten machen während der Sommermonate Krustentiere einen hohen Anteil der Nahrung aus. In Gefangenschaft gehaltene ausgewachsene Trottellummen benötigen täglich zwischen 280 und 320 Gramm Nahrung. Dies entspricht etwa 28 bis 34 Prozent ihres Körpergewichtes. Oft sieht man die Tiere mit Fischen im Schnabel, wobei die Enden des Fischs herausragen. In der Nordsee liegen die Nahrungsgebiete zur Brutzeit durchschnittlich bis zu dreißig Kilometer vom Koloniestandort entfernt. Auf Neufundland dagegen suchen die Vögel im Verlauf der Brutzeit unterschiedliche Nahrungsgründe auf. In dem Zeitraum, in dem das Ei bebrütet wird, legen sie im Mittel 38 Kilometer pro Flug zurück. In der Zeit, in der der Nestling aufgezogen wird, dagegen nur noch 5,4 Kilometer. Während der Tauchgänge bewegt sich die Trottellumme unter Wasser mit drehenden und schlagenden Bewegungen der Flügel fort. Die maximale Tauchtiefe beträgt 180 Meter, in der Regel tauchen die Vögel aber in deutlich geringeren Tiefen. Sie sind damit gemeinsam mit der Dickschnabellumme die Art unter den Alkenvögeln, die am tiefsten tauchen kann. Dies ist auf ihre Körpermasse zurückzuführen. Typisch für das Jagdverhalten der Trottellumme ist, dass sie zunächst den Kopf nur bis über die Augen ins Wasser steckt und den Fisch so beobachtet. Die Tauchzeit beträgt durchschnittlich eine Minute pro Tauchgang. Es sind aber auch schon Tauchgänge von 2 bis 3 Minuten für diese Art nachgewiesen worden. Während der Jungenaufzucht passen sich Trottellummen an Änderungen im Nahrungsangebot an, indem sie ihr Suchverhalten und ihre Tagesration anpassen. Untersuchungen an Brutkolonien auf den Shetland-Inseln haben gezeigt, dass Trottellummen in nahrungsarmen Jahren mit 178 Minuten Zeitaufwand je Nahrungsflug mehr als doppelt so viel Zeit aufwenden wie in nahrungsreichen Jahren. In diesen dauern Nahrungsflüge durchschnittlich 76 Minuten. Sie entfernen sich in nahrungsarmen Jahren außerdem sechs Mal so weit vom Brutkoloniestandort wie in nahrungsreichen Jahren und verfünffachen dann ihre Tauchzeit je Nahrungsflug auf 6 bis 8 Minuten. Trotzdem ist die Trottellumme nicht in der Lage, einen signifikanten Rückgang an verfügbarer Nahrung vollständig zu kompensieren. In nahrungsarmen Jahren sinkt daher die Reproduktionsrate.
Lebensraum
Der Brutstandort sind Inseln, felsige Ufer, Klippen und Seestapel. In Cape Meares, Oregon, befindet sich eine der bevölkerungsreichsten Kolonien nistender Murren auf dem nordamerikanischen Kontinent. Einige Vögel sind ständige Bewohner; Nordvögel wandern nach Süden in offene Gewässer in der Nähe von Neuengland, Südkalifornien, Japan, Korea und dem westlichen Mittelmeer. Gewöhnliche Murren ruhen im Winter auf dem Wasser und dies kann Konsequenzen für ihren Stoffwechsel haben. Bei der schwarzbeinigen Dreizehenmöwe (die diese Wintergewohnheit teilt) ist der Ruhestoffwechsel auf Wasser um 40% höher als in der Luft. Die Population ist groß, vielleicht 7,3 Millionen Brutpaare oder 18 Millionen Individuen. Es war stabil gewesen, aber 2016 wurde ein massives Absterben der Vögel im Nordostpazifik gemeldet. Die Vögel scheinen abgemagert und hungrig; Es wurde keine Ätiologie gefunden. Zu den potenziellen Bedrohungen zählen im Allgemeinen übermäßige Jagd (legal in Neufundland), Umweltverschmutzung und Ölverschmutzung.
Ernährungsform
Fischfressend
Häufig gestellte Fragen
Allgemeine Infos
Verbreitung
Das Brutgebiet der tag- und dämmerungsaktiven Trottellumme erstreckt sich über die Küsten des Nordatlantik und Nordpazifik sowie über die angrenzenden Eismeerküsten. Im Atlantik befinden sich die Brutkolonien im Westen zwischen dem 43. und 56. nördlichen Breitengrad und im Osten zwischen dem 40. und 75. nördlichen Breitengrad. Im Pazifik brüten sie an den asiatischen Küsten zwischen dem 40. und 70. nördlichen Breitengrad, an der nordamerikanischen Pazifikküste reicht ihr Brutareal von dem 36. nördlichen Breitengrad bis zum 68. nördlichen Breitengrad in Alaska. Innerhalb Deutschlands brütet sie nur auf Helgoland, wo sie auf dem Lummenfelsen lebt. Nur fünfzehn Prozent der nordatlantischen Trottellummen-Population brüten an der kanadischen Küste, allerdings befindet sich auf Funk Island mit geschätzten 400.000 Paaren eine der weltweit größten Brutkolonie dieser Art. Auf den britischen Inseln zählen Trottellummen zu den häufigsten Seevögeln. Die größten Koloniestandorte finden sich auf der kleinen schottischen Insel Handa, wo in den 1990er Jahren knapp 100.000 Trottellummen brüteten und an den Klippen von Fowlsheugh in der Nähe von Aberdeen, wo circa 52.000 Brutvögel gezählt werden. Außerhalb der Brutzeit halten sich einige der Populationen der Trottellumme in der Nähe ihrer Brutkolonien auf. Andere Populationen vollziehen dagegen zum Teil weite Wanderungen. Sie bewegen sich dabei in südlicher Richtung, um dem Meereis auszuweichen. Brutvögel der Küsten Oregons und Washingtons fliegen jedoch auch nach Norden und halten sich beispielsweise im Spätsommer in den Gewässern vor British Columbia auf. Eine große Anzahl Trottellummen versammelt sich im Juli in der Nähe der Doggerbank in der Nordsee. Eine weitere große Zahl an Trottellummen, die entlang der britische Küste brüten, versammeln sich nach der Brutzeit im Osten der Nordsee, wo sie sich mit Brutvögeln des nördlichen Norwegens vermischen. Jungvögel halten sich während ihrer ersten beiden Lebensjahre in der Schelfregion auf. Bis zu ihrem Flüggewerden werden sie mindestens von einem, wegen der Mauser vorübergehend ebenfalls flugunfähigen adulten Vogel begleitet. Die Jungvögel kehren frühestens in ihrem dritten Lebensjahr zu ihrer ursprünglichen Brutkolonie zurück.
Arten-Status
Der atlantische Gesamtbestand wird auf 2 bis 2,7 Millionen Brutpaare geschätzt und zeigt in den letzten Jahren eine starke Zunahme. Davon brüten auf Island zwischen 0,7 und 1,4 Millionen Brutpaare und in Großbritannien, Irland und auf den Kanalinseln insgesamt eine Million Brutpaare. Die Populationen im Südwesten Europas gelten nach zum Teil starken Rückgängen inzwischen als gefährdet, dagegen nehmen die Bestände in weiten Teilen Fennoskandinaviens, dem Westen Großbritanniens und Irlands weiter zu.
Photo By Dumgoyach , used under CC-BY-SA-2.0 /Cropped and compressed from original
Scientific Classification
Stamm
Chordatiere Klasse
Vögel Ordnung
Charadriiformes Familie
Alkenvögel Gattung
Lummen Species
Trottellumme